Auf dieser Seite haben wir die häufigsten Fragen für Sie zusammengestellt, welche uns von Patienten gestellt werden. Sie möchten noch mehr erfahren? Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gern.
Dr. Rainer Landsee - Haydnstraße 12 D-78464 Konstanz
Häufig gestellte Fragen
„In welchem Alter ist eine Behandlung mit einer Zahnspange möglich ?“
Zahnbewegungen sind in jedem Alter möglich.
Voraussetzung ist eine genaue Anfangsdiagnostik bezüglich des Zahnhalteapparates, der Zahnhartsubstanz und des Kieferknochens.
„Wie pflege ich meine Zähne während der Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange ?“
Während der Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange ist eine sehr gute Mundhygiene erforderlich. Für den Patienten bedeutet dies „ein etwas mehr“ an Zeitaufwand. Vor dem Beginn einer Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange müssen alle Zähne professionell gereinigt werden. Voraussetzung ist ein kariesfreies und zahnärztlich gut versorgtes Gebiss mit guter Mundhygiene. Zu Beginn der kieferorthopädischen Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange wird die Zahnhartsubstanz mit einer Schutzschicht versiegelt. Im Laufe der Behandlung sollte zusätzlich zur Mundhygiene, welche vom Patienten selbst durchgeführt wird, in regelmäßigen Abständen eine professionelle Zahnreinigung erfolgen.
„Was ist eine Frühbehandlung ?“
Eine Frühbehandlung hat das Ziel, eine sich abzeichnende Fehlentwicklung des Kieferwachstums oder der Zahnstellung frühzeitig zu behandeln, um eine lang andauernde spätere kieferorthopädische Behandlung zu vermeiden, zu minimieren oder zeitlich zu verkürzen.
„Was sind durchsichtige Schienen, transparente Schienen ?“
Der Fachbegriff für durchsichtige oder transparente Schienen ist "Aligner". Hierbei handelt es sich um transparente, nahezu unsichtbare dünne Kunststoffschienen. Diese werden in sehr feinen Stufen fortlaufend produziert und ermöglichen auch die Behandlung komplizierter Zahnfehlstellungen auf schonendste Weise.
„Was ist Lingualtechnik ?“
Unter Lingualtechnik versteht man die Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange, welche auf der Innenfläche der Zähne, also auf der nicht sichtbaren Seite befestigt wird.
„Wie lange dauert die Behandlung mit einer festsitzenden Spange ?“
Die Dauer ist abhängig von der Art der Zahnfehlstellung. Bei kieferorthopädischen Zahnbewegungen ist es wichtig, dass die Kraft, welche von der Zahnspange abgegeben wird, sanft und konstant ist. Entscheidend sind hierbei vor allem die angewandten Materialien. Eine zu starke Kraft bewirkt keine Beschleunigung der Zahnbewegung, sondern kann zu Schäden an der Zahnwurzel und am Zahnhalteapparat führen. Deshalb muss die Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange schonend erfolgen. Die Zahnspange initiiert bei jedem Zahn durch die gerichtete Kraftabgabe einen permanenten lokalen Wachstumsimpuls auf den Kieferknochen und den Zahnhalteapparat. Durch diese Veränderung bewegt sich der Zahn. Je länger die Strecke ist, welche der Zahn bis zu seiner idealen Zahnstellung zurücklegen muss, umso länger kann die Behandlung dauern. Da jedoch eine schöne Zahnstellung nicht nur das Aussehen verbessert sondern auch gesund ist für Zähne, Zahnfleisch und Parodont lohnt sich der Zeitaufwand in jedem Fall. Bei kleinen Korrekturen kann die Behandlungsdauer wenige Wochen betragen.
„Können sich die Zähne nach der Behandlung mit einer
Zahnspange wieder verschieben ?"
Die Behandlung mit einer Zahnspange teilt sich in zwei Phasen. Die aktive Behandlung und die passive Behandlung. Bei der aktiven Behandlung wird die Zahnstellung oder Kieferfehlbildung behandelt durch aktiv vorgenommene Veränderung mit Hilfe der Zahnspange.
Wenn diese Phase beendet ist und Zähne sowie Kiefer ihre ideale Position eingenommen haben, folgt die passive Phase, auch Retention genannt. Unter Retention versteht man das Halten oder Fixieren des Behandlungsergebnisses. Dies wird mit Hilfe eines Retentionsgerätes vorgenommen. Das festsitzende Retentionsgerät wird auf der Innenfläche der Zähne, also auf der nicht sichtbaren Seite befestigt. Das herausnehmbare Retentionsgerät wird direkt auf die Zahnbögen gesteckt, ist transparent und meistens genügt hier diecTragezeit in der Nacht. Die Dauer der Retentionsphase ist abhängig vom Grad der Zahnfehlstellung welche zu Beginn der Behandlung bestand.
„Sind unsichtbare Zahnspangen wirklich unsichtbar ?“
Die unsichtbaren oder kaum sichtbaren Zahnspange unterteilen sich in zwei Gruppen:
-Die festsitzende und auf der Innenfläche befindliche Gruppe, Lingualtechnik oder Lingualbrackets genannt. Diese ist bei normaler Mundöffnung für andere nicht zusehen.
-Die Gruppe der herausnehmbaren, durchsichtigen Schienen, bei denen es sich um dünne Kunststoffschienen handelt, welche auf die Zahnbögen gesteckt werden und so transparent sind, dass sie für andere kaum zu sehen sind. Ihr Tragekomfort im Alltag ist sehr hoch. Sie bieten eine sehr gute, kaum sichtbare und sehr schonende Behandlungsmöglichkeit auch bei starken Zahnfehlstellungen. Je nach Art der Herstellung variiert die Stärke der Kunststoffschicht, wobei die neueren Generationen der Aligner sich durch eine sehr dünne Schichtstärke auszeichnen. Ein weiterer Vorteil der durchsichtigen Schienen ist, dass der Zahnschmelz und das Zahnfleisch nahezu unangetastet bleiben.
Beide Behandlungsmöglichkeiten, sowohl die festsitzende wie auch die herausnehmbare unsichtbare Zahnspange werden hauptsächlich von Erwachsenen gewählt, welche im Berufsleben stehen und nicht möchten, dass man ihre Zahnspange sieht. Auch bei Jugendlichen können durchsichtige Schienen zunehmend als Behandlungsmittel eingesetzt werden.
„In welchem Alter sollte man bei Kindern und Jugendlichen eine kieferorthopädische Behandlung beginnen ?“
Der Bedarf einer kieferorthopädischen Behandlung kann drei Ursachen haben:
Eine Wachstumsstörung der Kiefer, welche eine Disharmonie, Diskrepanz und Funktionsstörung der Kiefer, des Kiefergelenkes und des Kausystems zur Folge haben kann.
Eine Zahnfehlstellung mit einhergehenden Verschiebungen der Zähne
Eine Kombination aus beidem.
Um eine Disharmonie beim Kieferwachstum, z.B ein zu kurzer Oberkiefer oder ein zu langer Unterkiefer kieferorthopädisch behandeln zu können muss der Körper noch ausreichend Wachstumspotential haben, um dieses mit Hilfe kieferorthopädischer Behandlungsgeräte positiv beeinflussen und harmonisieren zu können. In diesem Fall ist eine frühzeitige Diagnose und ein frühzeitiger Behandlungsbeginn oft erforderlich. Wird dies im Kinder-oder Jugendalter versäumt, kann eine Kieferkorrektur im Erwachsenenalter oft nur mit einer kieferchirurgisch-kieferorthopädisch kombinierten Behandlung durchgeführt werden.
Eine reine Zahnfehlstellung ohne einhergehende Disharmonie des Kieferwachstums kann in nahezu jedem Alter behandelt werden. Aber auch hier ist eine genau Diagnostik wichtig, denn gerade während der Wachstumsphase können Zahnfehlstellungen das Kieferwachstums negativ beeinflussen und in die „falsche“ Richtung lenken.
Bei einer Kombination aus beiden Ursachen -eine Wachstumsstörung und eine Zahnfehlstellung- was häufig vorkommt, kann wiederum eine frühe Diagnose und ein frühzeitiger Behandlungsbeginn notwendig sein.
„Verursachen festsitzende Zahnspangen Schmerzen ?“
Aktuelle Behandlungsmittel und Materialien in der Kieferorthopädie, wie z. B. kleine flache Brackets sowie Drahtbögen, welche eine weiche, konstante und feinstufige Kraftabgabe bewirken führen zu einer schonenden und schmerzarmen Zahnbewegung.
„Zahnspange ohne Schmerzen"
Schmerzfreie Kieferorthopädie - schmerzfreie Behandlung mit einer Zahnspange.
Eine Zahnspange bzw. eine kieferorthopädische Behandlung ohne Schmerzen hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:
- Schwache aber konstant einwirkende Kräfte. Gerade zu Beginn der Zahnbewegung in der initialen Phase der kieferorthopädischen Behandlung sind schwache und genaue, zielgerichtete Kräfte bei der Kraftabgabe einer Zahnspangen von besonderer Wichtigkeit. Die Zahnbewegung erfolgt durch einen lokalen Wachstumsreiz, welcher Gewebereaktion des Zahnhalteapparates und des Alveolarknochens hervorruft. Die Folge ist ein Umbau in Form einer Anpassungs- bzw. Umbaureaktion durch wachstumsbedingte lokale Veränderungen, welche eine Zahnbewegung bewirken. Damit diese Anpassungsreaktion initialisiert und nicht mehr gestoppt wird, bedarf es einer konstanten schwachen Krafteinwirkung mit möglichst wenig Unterbrechungen.
- Zu starke Kräfte führen zu keiner Anpassungs- und Umbaureaktion, sondern können zu schmerzhaften Gegenreaktionen des Zahnhalteapparates und des Alveolarknochens führen, sowie zu Schädigungen der Zahnwurzel in Form von Wurzelresorptionen lateral und apikal, dh. Auflösungen des Wurzelzementes und Dentins seitlich der Wurzel wie auch an der Wurzelspitze.
- Zu hohe Kräfte führen auch zu keiner Beschleunigung der Zahnbewegung, sondern können die Zahnbewegung vollständig blockieren.
- Für eine schmerzfreie Zahnbewegung ist daher die Wahl der Zahnspange von geringerer Bedeutung. Wichtiger ist die Programmierung der Zahnspange auf eine konstante schwache Kraftabgabe. Bei festsitzenden Zahnspangen, egal ob sichtbar oder unsichtbar, erfolgt die Programmierung der Kraftabgabe durch die Wahl der Drahtbögen und biomeachnischen Zug- bzw. Druckelemente, welche möglichst weiche, schonende und lang andauernde Kräfte abgeben sollten. Hierdurch kann das Schmerzempfinden der Patienten bei einer kieferorthopädischen Behandlung deutlich reduziert werden. Bei Alignern, durchsichtigen unsichtbaren Schienen, erfolgt die Programmierung der Kraftabgabe durch die Wahl der Kunststoffmaterialen sowie der Schichtstärke und durch die Strecke der Zahnbewegung, welche pro Schiene einprogrammiert ist. Somit kann eine sehr schonende Zahnbewegung erreicht werden, welche die Patienten als angenehm und nahezu schmerzfrei empfinden.
- Bei den heute zur Verfügung stehen Materialien in der Kieferorthopädie ist eine weitestgehend schmerzfreie Zahnbewegung möglich. Wichtig ist hierbei, dem individuellen Schmerzempfinden des Patienten vor allem zu Beginn der Behandlung besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Schmerzen sind Warnsignale des menschlichen Körpers. Jeder Mensch empfindet und reagiert anders. Auf dieses Empfinden bei jedem Patienten individuell einzugehen und die kieferorthopädische Behandlungsapparatur entsprechend zu programmieren und einzustellen gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Behandlers bei der schmerzfreien kieferorthopädischen Behandlung seiner Patienten.
„Worin liegt der Unterschied zwischen metallisch und zahnfarben aussehenden
Brackets ?“
Brackets sind winzige kleine Überträgerschienen, welche fest auf den Zahn geklebt werden und die Kraft, welche der Drahtbogen einer festsitzenden Zahnspange abgibt aufgrund ihrer Beschaffenheit präzise und exakt auf den Zahn, den Zahnhalteapparat und den Kieferknochen übertragen können. Diese Brackets können metallisch oder zahnfarben aussehen. zahnfarbene Brackets bieten ästhetische Vorteile, da sie sich farblich gut an die Zahnoberfläche anpassen. Hierzu gibt es auch zahnfarben beschichtete Drahtbögen, welche die Sichtbarkeit der festsitzenden Zahnspange weiter minimieren.
„Kann ich statt mit einer festsitzenden Zahnspange auch mit einer herausnehmbaren Zahnspange behandelt werden ?“
Durchsichtige, transparente, herausnehmbare Kunststoffschienen ermöglichen umfangreiche Zahnbewegungen auch bei ausgedehnten Zahnfehlstellungen. Dabei sind sie für andere kaum sichtbar und schonend für Zahnfleisch und Zahnschmelz.
„Warum soll gerade ich bei mir eine kieferorthopädische Behandlung machen lassen ?“
Neben dem ästhetischen Aspekt können versäumte kieferorthopädische Behandlungen im Kindes- und Jugendalter später im Erwachsenenalter Störungen des Kausystems, der Kiefergelenke und durch Fehlbelastung auch des Zahnhalteapparates zur Folge haben.
Deshalb kann eine kieferorthopädische Behandlung bei Kindern und Jugendlichen so wichtig sein.
In vielen Fällen stören sich Erwachsene an Zahnfehlstellungen auch aus ästhetischen Gründen - vor allem in der heutigen Zeit. Viele Erwachsene, gerade auch Berufstätige, können oder wollen sich einfach keine schiefen Zähne „leisten“. Zudem erleichtert ein harmonisch ausgeformter Zahnbogen die Mundhygiene und fördert den Erhalt der Zähne. Wir tun alles dafür, dass die kieferorthopädische Behandlung für Sie so schnell, so komfortabel und so unsichtbar wie möglich erfolgt.
„Kann die Behandlung mit einer Zahnspange meinen Zähnen schaden ?"
Eine Zahnspange bewirkt durch ihre Kraftabgabe eine zielgerichtete lokale Veränderungen
des Kieferknochens, des Zahnhalteapparates und des Weichgewebes.
Dadurch kommt es zu Zahnbewegungen durch eine Anpassungs- und Wachstumsreaktion des Gewebes, welches den Zahn und die Zahnwurzel umgibt.
Damit diese Veränderung schmerzarm und schonend abläuft, ist es wichtig, dass sich die Kraftabgabe der Zahnspange in einem leichten aber konstanten Bereich befindet, damit keine schädliche Gegenreaktion und Abwehrreaktion des Körpers entsteht verbunden mit einem möglichen Gewebeabbau. Dies ist besonders wichtig beim Beginn und am Anfang einer kieferorthopädischen Behandlung. Jede Zahnspange muss so eingestellt sein, dass die Kräfte, die sie abgibt, einen positiven, harmonisierenden und gleichmäßig konstanten Wachstumsimpuls bewirken, welcher das Gewebe dazu anregt, sich durch eine Anpassungsreaktion laufend zu verändern, einhergehend mit einer zielgerichteten Zahnbewegung einzelner Zähne oder Zahngruppen. Dadurch ist eine weitestgehend schmerzfreie kieferorthopädische Behandlung möglich. Bei entsprechend schonender Einstellung der Kraftabgabe einer Zahnspange werden Schäden im Bereich der Zahnwurzel, des Zahnhalteapparates und des Kieferknochens vermieden, sowohl bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen wie auch bei erwachsenen Patienten. Unabhängig von der Art der verwendeten Zahnspange. Eine weiche konstante Kraftabgabe zur Schonung des Gewebes ist besonders wichtig bei der kieferorthopädischen Behandlung Erwachsener.
„Ich habe eine festsitzende Zahnspange. Wie muss ich meine Zähne reinigen, worauf muss ich achten? Prophylaxe bei einer kieferorthopädischen Behandlung ? "
Vor dem Einsetzen einer festsitzenden Zahnspange und dem Bekleben der Zähne mit Brackets steht eine professionelle Zahnreinigung und zahnärztliche Untersuchung der Zahnhartsubstanz und des Zahnhalteapparates. Zahnschmelz, Zahnfleisch, Parodont und Kieferknochen müssen gesund und ausgeheilt sein. Zum Schutz des Zahnschmelzes werden die Zahnflächen, auf welche Brackets gesetzt werden, mit einem Schutzlack versiegelt. Der Patient wird genau instruiert, wie er seine Zähnen zu reinigen hat. Im Laufe der Behandlung ist eine regelmäßige zahnärztliche Individualprophylaxe und Zahnreinigung notwendig, da manche Stellen dem Patienten für die Zahnreinigung schwer zugänglich sind. Eine festsitzende Zahnspange macht die Mundhygiene für den Patienten zeitlich etwas aufwendiger, unabhängig davon, ob die Zahnspange im sichtbaren Außenbereich liegt oder ob es sich um eine unsichtbare festsitzende Zahnspange auf der Innenfläche der Zähnen handelt. Zusätzliche Hilfsmittel für die Mundhygiene, wie Interdentalbürsten, Munddusche und elektrische Zahnbürste können den Patienten dabei unterstützen, ersetzen jedoch nicht die regelmäßige professionelle Zahnreinigung durch einen Zahnarzt. Bei einer sorgfältigen Mundhygiene seitens des Patienten und einer regelmäßigen Zahnreinigung und Untersuchung beim Zahnarzt im Verlauf der kieferorthopädischen Behandlung werden Schäden am Zahnschmelz, wie z. B. Entmineralisierung, Karies oder Zahnfleischentzündung vermieden.
„Was versteht man unter ganzheitlicher Kieferorthopädie ?"
Zahnfehlstellungen, Kieferanomalien, falsche Kieferhaltung, Kiefergelenksscherzen, Zähneknirschen, Zähnepressen, Stress, muskuläre Verspannungen der Kiefermuskulatur, köperliche Fehlhaltung im Bereich der Schulter und Nackenmuskulatur, Fehlhaltung der Wirbelsäule, Angewohnheiten wie Daumenlutschen, Mundatmung, Nägelkauen, aber auch Schleimhautwucherungen in Nase, Nasennebenhöhle, Kieferhöhle und Rachen wie z. B. Nasenpolypen, Rachenpolypen, Rachenmandeln, Kieferhöhlenentzündung können die gesunde Entwicklung im Wachstum bei Kindern beeinflussen und bei Erwachsenen chronische Schäden hervorrufen. Die ganzheitliche Kieferorthopädie konzentriert sich nicht nur auf die Behandlung von Zahnfehlstellungen, sondern betrachtet den Menschen als Ganzes. Die ganzheitliche Kieferorthopädie bemüht sich um die Behebung kausaler Ursachen bei Fehlentwicklungen. Im Vordergrund steht das Erkennen, die Harmonisierung und die Heilung aller Zusammenhänge, welche diese Fehlentwicklung hervorrufen. Es handelt sich dabei um eine komplexe umfassende Behandlung des ganzen Menschen. Die Behandlungsmittel, wie z.B. Bionator, Fränkel, Aktivator, Mundvorhofplatte sind ganzheitlich orientiert und gehören zur Gruppe der herausnehmbaren funktionskieferorthopädischen Geräte. Der Behandlungsablauf findet je nach Ursachenforschung in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit statt mit Physiotherapeuten, Hals-Nasen-Ohrenärzten, Zahnärzten, Psychologen, Osteopathen, Kieferchirurgen, Augenärzten, Orthopäden.
„Ich bin 40 Jahre alt, können meine Zähne noch gerade gestellt werden ?"
Ganz egal ob Sie 20, 30, 35,40 , 50 Jahre oder älter sind, Zähne kann man immer gerade stellen. Unabhängig vom Alter können Zähne immer bewegt werden. Auch bei 30-, 40 oder 50 jährigen Patienten ist eine Zahnkorrektur mit einer Zahnspange möglich.
„Bei meinem Kind kommt ein Zahn nicht. Was tun ?"
Es gibt mehrere Möglichkeiten, weshalb ein Zahn oder eine Zahngruppe nicht oder verspätet durchbricht:
- Verlagerung oder Retention:
Klinisches Anzeichen: der Zahn verbleibt über seine normale Druchbruchszeit weit hinausgehend im Kiefer. Bei einer Verlagerung ist der Zahn abweichend von seinem normalen Durchbruchsort im Kiefer verlagert. Bei einer Retention ist der Zahn an der korrekten Stelle positioniert, kann jedoch nicht oder nur verspätet durchbrechen. Eine Mögliche Ursache hierfür kann ein Durchbruchshindernis sein durch einen im Weg stehenden Nachbarzahn oder auch Platzmangel, wenn z. B. die Nachbarzähne die Lücke für den retinierten Zahn verschlossen oder eingeengt haben und dieser Zahn dadurch in seinem Durchbruch behindert wird.
-Ankylose: Das Zahnhartgewebe, Wurzelzement oder Wurzeldentin sind mit dem Kieferknochen verwachsen, der Zahn kann daher nicht durchbrechen.
-Aplasie: Der Zahn ist nicht vorhanden, er ist nicht angelegt. Man spricht auch von einer Nichtanlage. Es können ein einzelner Zahn oder mehrere Zähne betroffen sein.
Eine Differentialdiagnose ist nur mit einem Röntgenbild möglich, mit der Schädel Computertomographie - Schädel CT oder mit einem Dental CT. In vielen Fällen ist bei verlagerten oder retinierten Zähnen eine kieferorthopädische Mobilisation und Einordnung des Zahnes mit Hilfe einer Zahnspange in die Zahnreihe möglich, sowohl bei Kindern, Jugendlichen als auch Erwachsenen.
Siehe auch KIEFERORTHOPÄDISCHE KRANKHEITSBILDER.
Mundatmung. Ursachen. Behandlung
„Mein Kind schläft nachts immer mit geöffnetem Mund. Was kann man dagegen tun ?"
Bei der Mundatmung erfolgt das Ein- und Ausatmen der benötigten Luft über den Mund anstatt über die Nase. Die Luft wird über den geöffneten Mund direkt über die Mundschleimhaut geleitet und kommt über die Mundschleimhaut und Rachenschleimhaut in die unteren Atemwege, die Luftröhre und die Bronchien und danach in die Lunge. Mundatmung führt in vielen Fällen zur Austrocknung und Reizung der Mundschleimhaut und Rachenschleimhaut, oft verbunden mit nächtlichem Schnarchen. Die bei der Nasenatmung entstehende Erwärmung und Reinigung der Luft entfällt bei der Mundatmung. Vergrößerte Rachenmandeln -sog. Polypen- können Ursache oder Folge einer Mundatmung sein, einhergehend mit einer akuten oder chronischen Entzündung aufgrund der vermehrten Bakteriendichte in dieser Region. Eine interdisziplinäre Abklärung mit dem HNO-Arzt ist bei einer Mundatmung immer wichtig.
Weitere Ursache für die Mundatmung kann ein frontal offener Biss sein, welcher begünstigt wird durch eine Störung des skelettalen vertikalen Wachstumsmusters der Kieferknochen mit Folge einer skelettalen Dysgnathie oder durch schädliche Angewohnheiten, sogenannte „Habits“, z. B. Daumenlutschen, Fingerlutschen, der zu lange Gebrauch eines Schnullers, frontales Zungenpressen, Lippenpressen, Lippensaugen oder Lippenkauen oder durch ein falsches Schluckmuster.
Durch den Druck des Fingers oder des Daumens beim Daumenlutschen wird die vertikale Entwicklung des Oberkieferknochens beeinflusst.
Beim Zungenpressen drückt der Patient die Zunge zwischen die Frontzahnreihen des Oberkiefers und Unterkiefers und fördert durch diesen Druck das Entstehen eines offenen Bisses. Eng damit verbunden ist das somatische Schluckmuster. Ab dem 4. Lebensjahr stellt der Mensch sein Schluckmuster um vom infantilen frühkindlichen viszeralen Schluckmuster – hier dichtet die Zunge den vorderen Mundbereich ab – in das somatische Schluckmuster, bei dem die Zunge entspannt im oberen vorderen Gaumenbereich liegt und der Kiefer und der Mund geschlossen ist. Ein falsches Schluckmuster, welches auch gefördert wird durch die zu lange Verwendung von einem Schnuller, einer Schnullerflasche oder Nuckelflasche hat eine negative Auswirkung auf das Wachstum, die Entwicklung und die normale physiologische Ausformung des Kieferknochens. Erfolgt die Umstellung des Schluckmusters nicht oder zu spät, kann dies die Entstehung der Mundatmung und des offenen Bisses fördern. Die fehlende Umstellung des Schluckmusters kann auch eine Folge dessen sein. Behandelt wird das falsche Schluckmuster im Rahmen der kieferorthopädischen myofunktionellen Therapie zusammen mit Logopäden.
Lippenpressen, Lippensaugen oder Lippenkauen, dh. die Einlagerung der Oberlippe oder Unterlippe zwischen die Zahnreihen kann die Entstehung des offenen Bisses aufgrund einer Kieferfehlhaltung in der Wachstumsphase und der vertikalen, gegen das Oberkieferwachstum gerichteten Kraftkomponente des Lippendrucks fördern.
Offener Biss bedeutet, dass der Patient nicht in der Lage ist, die Zahnreihen im vorderen frontalen Bereich zu schließen. Der Frontbereich ist offen, die Zahnreihen der Frontzähne überlagern sich nicht. Das Abbeißen ist behindert oder nicht möglich. Oft ist damit auch der Lippenschluss behindert. Der Mund steht offen. Der Patient atmet auch tagsüber hauptsächlich durch den Mund. Der normale Wachstumsreiz für eine gesunde Kieferentwicklung fehlt. Falsches Kieferwachstum, offener Biss, eingeschränkte Nasenatmung verbunden mit einer Mundatmung und schädliche Gewohnheiten können sich gegenseitig ergänzen. Es ist oft ein Zusammenspiel mehrerer Komponenten.
Spätfolgen der Mundatmung: Neben der Kieferfehlentwicklung während der Wachstumsphase fördert die Mundatmung aufgrund der permanenten Austrocknung der Mundschleimhäute bei Nichtbehandeln im Laufe der Jahre das Entstehen parodontaler Zahnerkrankung wie z.B. eine Zahnfleischentzündung – Gingivitis, akut oder chronisch- oder eine akute oder chronische Entzündung des Zahnhalteapparates- eine akute oder chronische Parodontitis. Die Folge ist eine bleibende Schädigung des Weichgewebes, des Zahnbettes, des Zahnhalteapparates und des Kieferknochens im Bereich der Zahnwurzeln. Hier sind vor allem die Frontzähne betroffen. Die Erkrankung kann im weiteren Verlauf auch die Seitenzähne befallen. Chronische Atemwegserkrankungen, Schlafstörungen und Schlafapnoe können zudem Spätfolgen einer nicht behandelten Mundatmung sein.
Die kausale Behandlung ist die Umstellung der Atmung von der Mundatmung zur Nasenatmung. Neben der HNO-ärztlichen Behandlung empfiehlt sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Logopäden, Osteopathen, Kieferorthopäden und Zahnärzten. Kieferorthopädisch erfolgt die Behandlung der Mundatmung durch das Schließen des offenen Bisses, durch die Harmonisierung des Kieferwachstums, der Mundmuskulatur und der Zungenlage im Rahmen der ganzheitlichen Kieferorthopädie mit Hilfe funktionskieferorthopädischer Zahnspangen und Geräte. Hierzu ist eine früher Behandlungsbeginn unerlässlich. Eine frühzeitige interdisziplinäre Diagnose und Abklärung ist für den Beginn einer solchen Frühbehandlung unbedingt Voraussetzung, da für eine ganzheitliche kieferorthopädische Behandlung und eine myofunktionelle Therapie in der Kieferorthopädie ausreichend Körperwachstum benötigt wird und die körperliche Entwicklung nicht abgeschlossen sein sollte.
Vorstehende Zähne - Behandlung
Behandlung bei vorstehenden Zähnen mit einer Zahnspange
„Meine Zähne stehen vor, kann und sollte man das behandeln ?"
Vorstehende Zähne können mehrere Ursachen haben
-Dental: Die Zähne sind nach vorne gekippt oder nach vorne gedrückt. Die Relation der skelettalen Basis des Oberkiefers und des Unterkiefers ist in der Norm, dh. die Länge des Oberkieferknochens und des Unterkieferknochens passen zueinander und sind auch normal schädelbezüglich eingebaut.
-Skelettal: Es besteht eine Längendiskrepanz zwischen dem Oberkiefer und dem Unterkiefer, dh. der Oberkieferknochen oder der Unterkieferknochen ist zu lang und die Zähne stehen deshalb vor. Es kann auch sein, dass der Oberkiefer oder Unterkiefer schädelbezüglich zu weit nach vorne eingebaut ist.
Man spricht auch von einem Vorbiss, Überbiss, einer Frontzahnstufe, im Falle des Oberkiefers von einer Prognathie, im Falle des Unterkiefers von einer Progenie.
Ein rein dentaler Vorbiss kann in jedem Alter behandelt werden. Begleitend hierzu muss die Ursache für den Vorbiss diagnostiziert werden. Oft handelt es sich um unbehandelte Habits, wie. z. B. falsche Zungenlage, Zungenpressen, Lippenpressen, Daumenlutschen, Nägelkauen, Mundatmung. (siehe hierzu auch Mundatmung). Bei einer parodontalen Schädigung des Zahnhalteapparates mit einer erhöhten Beweglichkeit der Frontzähne, welche zu einer Kippung der Zähne nach vorne führen kann, ist vor der kieferorthopädischen Behandlung eine interdiszplinäre Abklärung mit einem Zahnarzt, Parodontologen, Oralchirurgen oder Kieferchirurgen notwendig.
Ein skelettaler Vorbiss kann in Wachstumsalter mit ganzheitlichen kieferorthopädischen Behandlungsmethoden funktionskieferorthopädisch behandelt werden (siehe hierzu auch ganzheitliche Kieferorthopädie). Die Ursachenbehandlung erfolgt begleitend myofunktionell in Zusammenarbeit mit HNO-Ärzten, Logopäden, Zahnärzten, Physiotherapeuten, Osteopathen. Eine Diagnose des noch zu erwartenden Wachstumspotentials mittels Handröntgenaufnahme ist hilfreich. Eine genau Diagnose des zu erwartenden Wachstumsmusters der Kieferbasen mittels Fernröntgenseitenaufnahme ist unbedingt Voraussetzung für die Therapie. Bei der Auswertung des Röntgenbildes kann festgestellt werden, ob das Wachstum der Kiefer eher horizontal, vertikal oder neutral ist.
Ein im Wachstumsalter nicht behandelter Vorbiss kann je nach Ausprägung im Erwachsenenalter entweder ästhetisch kompensiert werden oder kausal kieferorthopädisch-kieferchirurgisch kombiniert behandelt werden. Eine enge Zusammenarbeit und Planung der Therapie mit einem Kieferchirurgen ist hier erforderlich.
Wir der Vorbiss nicht behandelt, können aufgrund der Kieferfehlentwicklung und Kieferfehlhaltung bleibende Schäden im stomatognathen System entstehen, sowie Kiefergelenkserkrankungen und parodontale Schädigungen der Zähne aufgrund der entstehenden Fehlbelastung.
Kieferorthopädie ohne Zähne ziehen
Behandlung mit einer Zahnspange ohne Zähne ziehen
„Zähne raus wegen einer Zahnspange? Müssen wegen einer kieferorthopädischen Behandlung mit einer Zahnspange bei mir Zähne gezogen werden ?"
Die Position und Stellung der Zähne im Kiefer werden durch viele Faktoren beeinflusst. Neben dem Druck des Weichgewebes, Lippendruck, Wangendruck, Druck und Lage der Zunge sowie Angewohnheiten wie Daumenlutschen, Fingerlutschen, Mundatmung ist der wichtigste Faktor der Platz, den der Kiefer den Zähnen bietet. Ist das Platzangebot des Kiefers zu groß, entstehen Zahnlücken. Ist das Platzangebot des Kiefers zu klein, entstehen Zahnengstände, Zahndrehungen, Rotationen der Zähne, Überlappungen und Überschneidungen von Zahnflächen, Druckgefühl an den Stellen, an denen die Zähne aufeinanderstoßen, dh. im Zahnzwischenraum oder Approximalraum. Siehe auch: Kieferorthopädische Krankheitsbilder Platzmangel. Die Zähne stehen schief, gedreht, übereinander, können nach vorne zur Lippe hin gedrückt sein oder nach innen zur Zunge hin kippen. Bietet die Kieferorthopädie Möglichkeiten, Zahnfehlstellungen bei Platzmangel mit einer Zahnspangen zu behandeln, ohne dass bleibende Zähne gezogen werden müssen? Diese Frage stellen die meisten Patienten. In den meisten Fällen ist es möglich, Gebissfehlstellungen zu behandeln, ohne dass bleibende Zähne gezogen werden müssen. Bei Kindern und Jugendlichen kann durch ganzheitliche funktionskieferorthopädische Maßnahmen das Kieferwachstum normalisiert werden, um dadurch das Platzangebot der Kiefer in Relation zum Platzbedarf der Zähne zu verbessern. Schädliche Angewohnheiten, welche die normale Entwicklung des Kieferwachstums beeinflussen, können im Rahmen der myofunktionellen Therapie vorbehandelt werden. Bei erwachsenen Patienten, bei denen in der Kindheit und Jugend keine kieferorthopädische Behandlung erfolgte, hängt die Prognose der Behandlung mit einer Zahnspange bei Zahnengständen davon ab, wie ausgeprägt der Platzmangel ist. Maßgeblich ist das Verhältnis Platzbedarf und Platzangebot und die Planung der Zahnbewegung unter diesen Vorgaben bereits in der Anfangsphase der Behandlung, nicht die Art der verwendeten Zahnspange in der zweiten Phase - der aktiven kieferorthopädischen Zahnbewegung. Um daher die Frage genau beantworten zu können, ob eine kieferorthopädische Behandlung ohne Zähne ziehen zu müssen möglich ist, bedarf es einer umfassenden Anfangsdiagnose. Diese erfolgt durch Röntgenaufnahmen, intraorale Photos von der klinischen Zahnstellung und der Verzahnung und druch den dreidimensionalen Gebissbefund mit Hilfe von Gebissmodellen des Patienten oder zusätzlich durch ein Schädel CT, die Computertomographie vom Kopf des Patienten. In der Zahnmedizin, der Kieferchirurgie und der Kieferorthopädie kommt hauptsächlich die digitale Volumentomographie, auch dentale Volumentomographie genannt zum Einsatz. Zahntechnisch angefertigte Setup Modelle oder Computersoftware zur Simulation der geplanten Zahnbewegung können das Behandlungsergebnis prognostizieren. Das wichtigste Ziel in der Zahnmedizin und in der Kieferorthopädie ist der Erhalt der bleibenden Zähne. Eine Zahnextraktion aus rein kieferorthopädischen Gründen sollte wenn immer möglich vermieden werden.